Der berühmt-berüchtigte Mutterinstinkt der Mädchen von Kindheit an eingebläut wird, wer kennt ihn nicht? Über Jahrhunderte hat sich dieser vermeintlich angeborene Instinkt tief in den Köpfen verankert. Mädchen werden Frauen und damit selbstverständlich auch Mütter. Denn das ist ja irgendwie in den Genen, Frauen sind darauf gepolt. Mythos Mutterinstinkt ist ein Buch was genau mit diesem Mythos aufräumt.
Mutterinstinkt? Gibt es nicht!
Basierend auf Forschungsergebnissen belegen die beiden Autorinnen Annika Rösler und Evelyn Höllrigl Tschaikner dass es den sagenumwobenen Mutterinstinkt so nicht gibt. Und das ist so befreiend! Denn zum einen nimmt es den Druck von Müttern die sich in die Mutterrolle nicht so recht einfinden können und zum anderen muss Elternschaft neu gedacht werden. Frauen wird unterstellt von Natur aus zu wissen wie eine Mutter zu sein hat und vor allem automatisch zu beherrschen was eine Mutter so tun muss. Und genau das stimmt so nicht. Übrigens auch für alle Frauen, die sich bewusst gegen Mutterschaft entscheiden eine Erleichterung. Mit uns stimmt alles, uns fehlt kein Instinkt, wir sind nicht irgendwie unvollkommen. Ganz im Gegenteil, wir sind völlig normal.
Dieses Jahrtausende alte Mutterideal darf nun endlich der Vergangenheit angehören. Und nun dürfen auch gleichgeschlechtliche Paare Elternschaft für sich in Anspruch nehmen. Denn der Mutterinstinkt ist nichts anderes als das Zulassen, die Bereitschaft Eltern sein zu wollen.
Matreszenz oder: Muttertät
Mutter zu sein, zu werden ist eine neurologische Anpassungsleistung. Genauso wie Vater zu sein, zu werden. Kinderhaben verändert das Gehirn, egal welches Geschlecht man betrachtet. Alle Menschen, die sich intensiv um ein Kind kümmern durchlaufen eine Veränderung des Hirns. Und damit sind auch die gern genutzten Ausreden ala „Das kann ja nur die Mutter“ vom Tisch. Anhand von aktueller Forschung zeichnet dieses Buch ein neues Bild von Familie, von Mutter- und Vaterschaft, von Elternschaft. Damit kann und soll der Fokus auf der Entwicklung und der Erlernbarkeit von Mutter- und Vaterschaft liegen, denn nichts anderes passiert wenn ein Kind in das Leben tritt. Sofern man sich darauf einlässt und die Bereitschaft an den Tag legt eben Mutter oder Vater sein zu wollen.
Mythos Mutterinstinkt – Danke!
Ich persönlich fand das Buch lesenswert weil es entlastet, es nimmt einfach den Druck weg sich als Frau fragen zu müssen ob man irgendwie falsch tickt weil man diesen Mutterinstinkt schlichtweg nicht fühlt, nicht spürt. Ganz nebenbei empfinde ich es auch als erhellend und hilfreich, denn so kann die elende Diskussion ob gleichgeschlechtliche Paare Kinder adoptieren sollten ein Ende finden. Denn: Elternschaft ist lernbar. Es ist kein angeborener Instinkt den man als Frau sowieso in sich hat. Es ist LERNBAR und damit fallen auch die Ansprüche an Mütter weg einem Mütterideal entsprechen zu müssen. Endlich dürfen auch Väter in die Verantwortung genommen werden, denn wer sich stets dezent zurückhält mit der Pauschalausrede man wäre ja nicht die Mutter darf sich nun eingestehen: Man will es dann wohl nicht zulassen und erlernen.
Mythos Mutterinstinkt gibt es als Softcover und Kindle Ausgabe *hier und auch als Hörbuch (Mit dem *Probemonat von Audible übrigens auch kostenlos 😉 )
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