„Das Leben ist kein Ponyhof“ – Ein allseits gleichermaßen beliebter wie gehasster Satz. Ein Fünkchen Wahrheit steckt drin, wenn auch nicht so wie gedacht. Das Leben kann einfach sein, wenn man denn entweder total blind oder emotionslos ist, oder aber wenn man versteht wie dieser ganze Mist funktioniert. Holger Kuntze hat daraus ein Buch gemacht „Das Leben ist einfach, wenn du versteht, warum es so schwierig ist“. Klingt erst banal, beim lesen hat sich mir erschlossen wie er das eigentlich meint.
Kein Patentrezept
Wer sich jetzt erhofft nach der Lektüre ein einfaches Leben zu führen, den muss ich enttäuschen. Denn so einfach ist es nicht. Kuntze setzt da an, wo es wehtut. Bei uns selbst. Machen wir uns nichts vor: Viele unserer Probleme sind hausgemacht. Weil wir denken, weil wir fühlen. Und das eben manchmal einfach kompliziert. Auf dieses Buch muss man sich einlassen, genauso wie auf unsere Probleme. Denn durch unser Einlassen entstehen und wachsen Probleme erst. Wir sind manchmal unzufrieden (meistens wissen wir nicht einmal warum genau), wir durchleben Krisen und manch eine geht an die Existenz. Kuntze hat hier eine Art Leitfaden zusammengestellt, eine Anleitung zu verstehen warum manches schwierig erscheint und anderes nicht.
Mitmachen, Einlassen und Arbeiten
Mit dem Buch kann ein Anreiz entstehen sich um die eigenen Probleme auch mal wirklich zu kümmern. Ja, im Alltag ist es oft einfacher sie einfach zu ignorieren, sich zu arrangieren und von aller Wert zu erwarten sie zu lösen. Geht, zumindest eine Weile. Und dann? Stellen wir fest: Sie sind immer noch da. Kuntze hat verschiedene Übungen, Denkaufgaben und Anreize zusammengestellt die alle auf Basis moderner Verhaltenstherapie funktionieren können. Man muss sich eben drauf einlassen, es wenigstens versuchen. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse schaffen die Basis zuu verstehen was in unserer Psyche und unserem Hirn eigentlich passiert wenn wir Probleme haben. Hier setzt Kuntze an und schafft die Möglichkeit das eigene Denken zu erweitern und damit unser Denken, unser Fühlen zu erfassen und zu verstehen. Denn damit gewinnen wir Freiräume und schaffen den Nährboden für Gelassenheit und Zuversicht in uns selbst.
Lesenswert, weil es ein Reiz zur Selbsthilfe ist. Mehr Bücher zur Selbsthilfe gibt es hier: Vlog – Bücher zur Selbsthilfe – Teil 1
