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Die Liebe zum Buch – Meine Erfahrungen mit dem Kindle

Kindle_Stehauffrau_Lesen

Ich bin eine bekennende Leseratte. Wenn ich ein Buch lese, dann steht die Zeit still. Ich tauche ein in die Geschichte und bin dann „weg“. Ich bin aufgewachsen mit Büchern. Mit dem Gefühl des Papiers zwischen den Händen, das leise Knistern beim Umblättern, den Geruch des frischen Drucks. Die Digitalisierung verschluckt auch genau diese kleinen Juwelen des Alltags. Lange habe ich Zurückhaltung geübt. Wie heisst es so schön:

„Wat der Bur nich kennt, dat fret er nich“

So ging es mir auch. Hunderte Bücher in einem Gerät? Joa, schön. Ganz viel lesen und nicht alles schleppen? HmHm, toll. Klingt ja alles ganz gut, aber ich hielt bisher immer an meinen geliebten Büchern fest. Auch aus nostalgischen Gründen. Es war immer mein Traum eine eigene kleine Bibliothek zu haben. Einen Raum voller Bücher, voller Wissen und voller Welten. Mit einem Lesesessel und einen Leselampe. Mit einem Kindle wäre der Raum ganz schön karg.

Kein echtes Gefühl

Als ich den Kindle das erste Mal in den Händen hielt fühlte sich das nicht an wie ein Buch. Klar, es ist ein Gerät. Ein Ding mit Innenleben und Lämpchen und Bildschirm. Und klein ist es auch. Und es braucht ein Kabel. Gut, das Kabel braucht es selten, aber es braucht eines. Das ist alles soooooooooo ………. kein Buch! Das Gefühl fehlte, dieser Moment wenn du mit deinen Fingerspitzen über die Seite streichst. Das Knistern der Seiten. Das Gewicht des Buches in deinen Händen.

Kindle_Stehauffrau_Lesen

Der Kindle ist leicht, in der günstigsten Version ganze 161 Gramm. Das ist federleicht gegen einen Tolkien! Er liegt gut in der Hand, ja. Das Umblättern ist anders, es ist kalt und mir fehlte das Papier. Ein 6 Zoll großer Bildschirm starrt mich grau an. Und ich starre zurück. Unschlüssig was jetzt zu tun ist. Aber der Kindle hilft mir, auf seinem grauen Bildschirm kommen die ersten Anweisungen. Und ich folge brav. WLAN Zugangscode eingeben, danach würde ein Buch nie fragen! Mit Amazon verbinden und dann endlich darf ich nach eBooks gucken.

Riesige Auswahl

Zugegeben, die Auswahl ist riesig. Jedes Genre ist vertreten, alles was das Leserherz begehrt lächelt einen an. Wahnsinn! Ich stehe kurz davor tatsächlich anerkennend zu nicken. Dann teste ich das erste Buch. Einen Krimi, als Leseprobe. Man will ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Die erste Seite liest sich gut, umblättern finde ich umständlich. Lesezeichen setzen lerne ich erst nach dem Lesen der Bedienungsanleitung. Die ist witzigerweise aus Papier. Gut, diese Wischgeste ist schnell gelernt. Aber das Lesen fühlt sich nicht an wie lesen. Es fällt mir schwer. Nicht weil es ein Gerät ist, sondern weil mir das Buch fehlt. Aber ich gab ihm eine Chance oder er mir. Nun, unsere Zusammenarbeit verlief eher schleppend. Die Tatsache dass ich auch hier an ein Akku denken muss nervt mich. Manchmal nörgelt das Ding wegen irgendwelcher Einstellungen und dann lädt der wie irre irgendwas runter, während ich nicht den blassesten Schimmer habe was zum Teufel er da macht. Aber gut, er macht keine Geräusche, er läuft nicht heiss. Sind durchaus Vorteile.

Die Auswahl ist ein Pluspunkt und auch der Speicher. 4 GB sind hier durchaus viel. In der nächstgrößeren Variante sind es 8 GB und dann 32 GB. Aber in der kleinsten Variante hat man keine Beleuchtung, ein Minuspunkt. Gut, hat ein Buch auch nicht, aber bei einem Gerät würde ich das erwarten. Der Paperwhite (kostet immerhin auch gleich 50 € mehr) hat Beleuchtung und der Oasis hat sogar LTE. Tolle Sache.

Schuster bleib bei deinen Leisten

Insgesamt hat mich persönlich der Kindle nicht überzeugt. Ich bin ein technischer Mensch, nutze auch viel Technik. Aber das Lesen ist eine der letzten Oasen die eben nicht digital sind. Das Gefühl fehlt mir beim Kindle. Nicht nur in dem Moment, auch dieses Gefühl in einer Buchhandlung zu stehen. Das Innehalten, die unzähligen Buchrücken die ein eigenartiges Muster ergeben. Das Stöbern in den Regalen, das Anlesen und Betrachten des Covers. Vielleicht bin ich auch noch nicht so weit. Wer weiss.

Habt ihr einen Kindle? Oder spielt ihr mit dem Gedanken euch einen zuzulegen? 

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Über die Autorin

Die Stehauffrau bloggt über das Leben nach toxischen Beziehungen, die schönen Dinge des Lebens und den Weg dorthin. Stehauffrau steht für eine Frau die den Weg vom Opfer zur selbstbestimmten Frau gegangen ist.

(1) Kommentar

  1. Ich habe seit einigen Jahren den Kindle und möchte ihn nicht mehr missen. Seit fast zwei Jahren habe ich den Kindle voyage, der für mich einfach perfekt ist. Wenn ich abends im Bett lese, stellt er sich nach und nach dunkler. Im Sommer kann ich spätabends im Bett ohne Licht – und bei offener Balkontür – lesen und bekomme keine Mückenmottenivasion.

    Ich lese, seit ich es mir selbst beigebracht habe. Meine erste große Liebe waren Bücher. Auch ich liebe den Geruch eines Buches, aber leider ist mein Platz begrenzt. Da ist der Kindle die perfekte Alternative.

    Sachbücher, Reiseführer und Lieblingsautorenbücher mag ich jedoch weiterhin gedruckt im Regal. 🙂

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