Es gibt Bücher die lese ich in einem Zug durch. So auch dieses. Warum? Weil es verdammt gut ist, weil es wehtut und vielleicht auch weil es die richtige Brise Feminismus hat. Drama Queen – Frauen zwischen Beurteilung und Verurteilung von Tara-Louise Wittwer ist weiblich, aber nicht männerfeindlich.
WasTarasagt
Tara-Louise Witter ist auch bekannt als @wastarasagt auf Instagram und TikTok. Dramaqueen ist ihr drittes Buch und das erste was ich gelesen habe (Schande über mein Haupt!). Aber es ist definitiv nicht das letzte. Ich mag ihren Witz, der manchmal auch trocken wie die Wüste aus den Zeilen springt. Ich mag die Art und Weise wie sie die Themen Feminismus, Misogynie, Konsens angeht und dabei nicht darauf verzichtet den peinlichen Moment der Selbsterkenntnis auch richtig wirken zu lassen. Ihr Content auf Instagram und TikTok begeistert mich, neben dem ein oder anderen Lächeln sitze ich auch oftmals da und fühle mich schlichtweg erwischt. So soll es sein! Denn genau dann hinterfrage ich mich, dann erkenne ich und vor allem eröffnet es neue Denkweisen. Drama Queen tut all das offline, es tut aber nicht weniger weh.
Internalisierte Misogynie, Konsens und mehr
Internalisierte Misogynie. Bäm! Schreckliches Wort was nichts anderes beschreibt als Frauenhass. Ironischerweise ist der nicht ausschließlich beim männlichen Geschlecht zu finden. Nein, es gibt auch Frauen die einfach misogyn sind und es (häufig) nicht mal merken. Es wurde uns anerzogen. Genau diesen Werdegang beschreibt Tara in Drama Queen ausführlich und mit Belegen. Sie wirft nicht einfach irgendwas in den Raum (Gruß an alle Cis-Content-Creators!) und behält die Quellen für sich. Drama Queen ist ein Basis-Nachschlagewerk wenn es mal wieder die lauten Rufe nach „Wo steht das?“ gibt.
Hat das noch nicht genug weh getan geht es um Konsens. Eine Thematik die heute aktueller denn je ist, ich korrigiere: Leider immer noch aktuell. Viele Menschen verstehen die Bedeutung des Wortes Konsens nicht, noch weniger die Bedeutung des Wortes Nein. Es ist im Grunde genommen simpel, aber Tara erklärt auch das ausführlich. Neben den verschiedenen Typen der Frauen (Basic Bitch und Pick-Me Girls sind hier gut beschrieben 😉 ) geht Sie auch auf die Phänomene Mansplaining und Weaponized Incompetence ein. Beides für mich sehr interessante Kapitel.
Feminismus Modern oder: Was muss noch getan werden?
Drama Queen ist neben dem wirklich treffenden Titel eine echte Überraschung. Hier kann man(n) was lernen beim lesen und verstehen. Tatsächlich habe ich das erste Mal in einem Buch was ich privat lese Zettel angeklebt und Quellen studiert. Ich bewege mich schon länger in Feminismus-Kreisen (nennt man das so?) und beschäftige mich mit Konsens, den nackten Zahlen und Fakten. Aber das Buch hat mich echt überrascht. Und als wäre es nicht schon genug der kleinen Aha-Momente gibt es noch das lesenswerte Kapitel „Crazy Ex“ 🙂
Absolute Leseempfehlung meinerseits!
Drama Queen – Tara Louise Wittwer
Als Kindle und Paperback erhältlich.
