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Horst Eckert – Die Stunde der Wut

„Was damals geschah,wiederholt sich in jeder schlaflosen Nacht aufs neue.“

Melia, Kriminalrätin und im besten Alter um eine Familie zu gründen. Aber da ist etwas was sie bewegt, sie unablässig beschäftigt. Solveig. Eine Kollegin die verschwand. Wie der Wind, auf einmal war sie weg. Aber Melia ist sich sicher zu wissen wo Solveig ist. Begraben auf der Baustelle von Osterkamp. Er ist ein Geschäftsmann mit politischen Verbindungen und mit Connections ins Rechte Milieu. Mittendrin ist Roland. Ein PTBS belasteter Ex-Soldat der auf rechten Pfaden wandelt, ob aus tatsächlicher Überzeugung oder aus Alternativlosigkeit gilt es herauszufinden.

Es sterben Menschen und irgendwie ist alles miteinander verbunden. Die Hauptfigur Melia wird so scharf gezeichnet, man glaubt manchmal den Klang ihrer Stimme aus den Zeilen zu hören. Ihre Emotionen sind derart klar beschrieben, man kommt nicht drumherum mitzufühlen und mitzuerleben.

Ein Thriller der mehr als eine Stunde der Wut bietet

Horst Eckert hat mit „Die Stunde der Wut“ ein Werk geschaffen was die Einordnung als Thriller verdient. Aber es ist auch ein kleines Meisterwerk. Weil er die Charaktere so scharf zeichnet dass wenig Raum für Spekulation bleibt. Und immer wenn man als Leser glaubt zu wissen in welche Richtung es geht, wird man eines Besseren belehrt. Besonders im Hinblick auf Solveig. Und auch auf die innere Verzweiflung der Melia Adan. Eckert beschreibt das rechte Milieu anschaulich und manches mag der Wahrheit entsprechen, es ist zumindest nicht undenkbar. Den kleinen Ausflug ins politische Geschäft nimmt man gerne mit, aber allein dieses Feld ist ein eigenes Buch wert. Auch Roland der aus Wut, blinder Wut, zum Attentäter wird ist greifbar.

Und dann ist da noch Vincent. Er arbeitet an einem anderen Fall der aber wiederum eng mit Melia Adan verknüpft ist. Während Melia im rechten, politischen Feld ermitteln muss, ist Vincent mittendrin in Gier und Verzweiflung. Alles führt letztlich zueinander, wenn auch auf Umwegen.

Spannung pur – Einmal Abschalten

„Die Stunde der Wut“ ist lesenswert, auch wenn es eigentlich ein Teil 2 ist. Aber ich selbst habe den ersten Teil nicht gelesen und hatte keine Zeile das Gefühl etwas verpasst zu haben. Der Thriller dreht sich natürlich um Verbrechen, aber auch um menschliche Abgründe. Um Aufopferung und um Verantwortung. Und um Lebenswege. Die dann doch irgendwie immer miteinander zu tun haben, auf die ein oder andere Art.

Es ist schwierig eine Rezension zu schreiben ohne zu spoilern. Aber ganz ehrlich: Lest es einfach selbst. Es lädt euch ein und dann nimmt es euch mit. Die Reise lohnt sich, denn irgendwie wird es doch gut. Außerdem sind die Themen sehr aktuell und leider auch allgegenwärtig. Ein wenig Abwechslung vom Alltag bietet genau dieses Buch. Mittendrin, aber jederzeit ist der Ausstieg möglich. Den ich übrigens nicht geschafft habe, denn ich musste es in einem Rutsch durchlesen 🙂

Die Stunde der Wut – Horst Eckert (auch als Kindle und Hörbuch erhältlich)

Über die Autorin

Die Stehauffrau bloggt über das Leben nach toxischen Beziehungen, die schönen Dinge des Lebens und den Weg dorthin. Stehauffrau steht für eine Frau die den Weg vom Opfer zur selbstbestimmten Frau gegangen ist.

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