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Romy – Felicitas Fuchs

Romy hat mich erwischt, auf eine Art die persönlicher nicht sein könnte. Felicitas Fuchs ist eine Autorin aus meiner Heimatregion, sie hat schon einige Krimis geschrieben und eben auch eine Trilogie (Minna und Hanne) – Romy ist der Dritte Teil. Und weil man jeden Teil unabhängig voneinander lesen kann, steige ich bei Romy ein.

Romy ist viele und doch einzigartig

Ich gebe zu: Romy wollte ich lesen weil es in Bad Oeynhausen und Minden spielt und ich gebürtig aus Minden komme. Und dann war ich überrascht, denn Romy packt einen da wo man es nicht vermutet. Es beginnt 1978, Mutter Hanne und Tochter Romy haben nicht das beste Verhältnis, es ist anders als zu den Geschwistern. Etwas, was ich nachfühlen konnte – in jeder Zeile. Romy ist in der Ausbildung, fleißig und liebt das Leben. Sie will mehr als das was die Eltern haben und setzt es um. Wie es für einen Wildfang nunmal ist, Romy landet hart auf dem Boden der Tatsachen. Die erste längere Beziehung scheitert am Betrug – im doppelten Sinne. Verschuldet und mit gebrochenem Herzen steht Romy wieder auf und baut sich erneut etwas auf. Sie arbeitet viel und gerne in der Gastro. Dann tritt Falco in ihr Leben, so ganz anders als der Ex und mit einer lockeren Sicht auf die Dinge. Romy Sehnsucht nach Liebe, Halt und Leben wird gekrönt durch einen Heiratsantrag. Und die Vorbereitungen für die Trauung werfen Romy voll aus der Bahn.

Nichts ist wie es scheint

In ihrer Geburtsurkunde steht ein fremder Name als Vater. Für Romy bricht die Welt zusammen. Es erklärt ihr angespanntes Verhältnis zum Stiefvater, die Distanz zu ihrer Mutter und lässt sie suchen nach ihren Wurzeln. 20 Jahre hält diese Suche an, sie trifft sich mit dem Mann der in ihrer Geburtsurkunde als Vater eingetragen ist und spürt keine Verbindung. Diese Distanz, dieses Verlorensein – das kenne ich auch. Felicitas Fuchs beschreibt diesen Umstand so genau, ich konnte es fühlen. Die Familie zu der man plötzlich nicht mehr so richtig gehört, die Mutter die „diese Sache“ am liebsten totschweigen würde und der Vater der fremd ist – auf den Punkt voll ins Mark.

Damit nicht genug, denn Romy sucht nach ihren Wurzeln, will verstehen wo sie herkommt. Nach einer Scheidung und einer neuen Liebe naht die nächste Katastrophe.

Lebenswege

Romy ist lesenswert, zum einen weil es schön aufgeteilt ist und man die verschiedenen Perspektiven der Figuren lesen kann. Zum anderen weil es autobiographisch geprägt ist und die Autorin es absolut versteht Romys Lebensgeschichte greifbar zu machen. Zerrissenheit durch Buchstaben als Gefühl beim Lesen erlebbar machen – das trifft es wohl. Dieses Gefühl des Nicht-Dazugehörens transportiert Felicitas Fuchs so greifbar, es ist als würde ich Teile meiner eigenen Geschichte lesen.

Absolut lesenswert, die anderen Bände der Trilogie werde ich mir nun auch noch gönnen 🙂

Felicitas Fuchs – Romy – Mädchen die pfeifen – Erhältlich als Softcover, Kindle und Hörbuch 

Über die Autorin

Die Stehauffrau bloggt über das Leben nach toxischen Beziehungen, die schönen Dinge des Lebens und den Weg dorthin. Stehauffrau steht für eine Frau die den Weg vom Opfer zur selbstbestimmten Frau gegangen ist.

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