Man stelle sich vor, eine der größten Fragen der Menschheit wäre beantwortet: Gibt es einen Gott? Und dann stelle man sich vor, diesem Gott wäre furchtbar langweilig. Klingt abenteuerlich? Ist es wahrscheinlich auch und trotzdem hat Christian Schulte-Loh genau darüber ein Buch geschrieben.
Es gibt einen Gott, und ihr ist langweilig
Singu, so soll Gott heissen, ist langweilig. Und deshalb schickt Sie einen Sprecher ins Fernsehen. Zeitgleich auf allen Kanälen. Die Menschheit hält den Atem an, nur um ihn dann irritiert und vielleicht sogar überfordert wieder auszuatmen. Das negative, so erklärt der Sprecher Singus, sei der natürliche Standard. Vom Universum vorgegeben. Und erst Gott sorge für das positive. Die Menschheit hat das irgendwie falsch aufgefasst, weil es nur noch um Geld ginge. Und so soll der Mensch doch etwas Schönes schaffen, etwas kreatives. Etwas, das Singu begeistert. Und wer das schaffe, dem winke nach dem Leben die Unsterblichkeit an einem besseren Ort. Wer diese Chance vertut, der findet sich für einen zweiten Versuch auf Sisyphos-2 wieder.
Dann ist da Adam. Musiker, Obdachlos und im Grunde zufrieden mit seinem Leben. Es ist einfach, es ist überschaubar und sein Blick auf die Dinge ist sarkastisch. Adam, der einen Hinterhof sein Wohnzimmer nennt, möchte eigentlich keine zweite Chance und Unsterblichkeit so nun überhaupt nicht.
Sara, eine angehende Autorin die als Bedienung in einem Café jobbt. Sie hatte Pläne, diese verworfen und nun ist sie unschlüssig. Die Wege von Adam und Sara kreuzen sich und es entsteht eine Freundschaft. Wunderbare Dialoge zwischen zwei grundverschiedenen Personen mit vielen Gemeinsamkeiten. Eine Freundschaft die einen besonderen Blick auf die Welt wirft, die neue Weltordnung mit einem lächelnden Auge betrachtet und auf gegenseitigem Respekt basiert.
Kreative wohin das Auge blickt
Die Welt ändert sich nach der Überraschung Singus. Es entsteht eine neue Welt, eine neue Weltordnung. Plötzlich zählt Geld nicht mehr, Standesdünkel verschwindet und der größte Teil versucht sich zu retten. Irgendwie, manche voller Kreativität und andere mit Unsicherheit. Adam und Sara hingegen machen das Beste aus dem Ist-Zustand.
Verschiedene Perspektiven ziehen sich durch das Buch. Und irgendwie hängen sie alle zusammen. Die verschiedenen Figuren versuchen alle irgendwie mit dieser neuen Erkenntnis zurechtzukommen. Der eine will zwanghaft Kreativität in sich wecken, der andere würde sie am liebsten gänzlich loswerden. Und alle eint ein Gedanke: Wenn es einen Gott gibt, warum ist die Welt dann so wie sie ist?
Schwieriges Thema gut verpackt
Abseits der Kernfrage nach einem Gott ist das Buch eher eine Reise durch verschiedene Lebensentwürfe. Während ich bei Adams Sicht auf das Leben manches Mal laut lachen musste, haben Saras Gedanken zum Mitdenken angeregt. Auch der sehnsüchtige Wunsch in sich ein Talent zu entdecken ist mir nicht fremd. Der Roman ist turbulent, hält manche Überraschung bereit und am Ende ……. ist man sehr überrascht.
Absolut lesenswert!
Christian Schulte-Loh – Es gibt einen Gott, und ihr ist langweilig – Als Paperback oder Kindle Ausgabe verfügbar -> *zum Buch
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